Polieren:



"Ohne Schweiss kein Preis" ... oder so ;-)
Wer ein gutes Ergebnis beim Polieren von Metallteilen erreichen will, der muß
schon richtig festhalten können und darf sich nicht über schmerzende Finger
beklagen! Auf den enstehenden Dreck will ich auch nicht weiter eingehen, dafür
gibt es Seife, Handfeger und Müllschippe

-Vorarbeiten
Das Wichtigste beim Polieren ist die Vorarbeit. Die ist natürlich abhängig vom
Zustand der zu polierenden Teile. Farben, Lacke und Beschichtungen sind vor
dem Polieren zu entfernen. Am besten eignen sich Abbeizer oder Lösungsmittel
mit denen solchen Beschichtungen Beine gemacht wird. Wer für dieses Entfernen
eine Drahtbürste oder grobes Schmirgelpapier benutzt, der wird mit einem
erheblichen Mehraufwand an Arbeit oder einem schlechtem Ergebnis belohnt.
Sollten die zu polierenden Teile größere Schäden aufweisen wie z.B.
Schrammen, Korosionslochfraß (Rost oder aufgeblühtes Alu) unsaubere
Gussformübergänge... so sind diese natürlich vorher mit gröberem Schmirgel zu
egalisieren. Wichtig ist dabei zu beachten, daß die Form des Teils erhalten bleibt
und keine Dellen in grössere Flächen geschliffen werden. Schrittweise geht man
auf feine Schmirgelkörnungen über, um so mit 400er bis 600er Naßschelifpapier
die Vorarbeiten mit einer schon ansehnlich glatten Oberfläche abschließen zu
können!

-Und los geht´s
Nun kann mit dem eigentlichen Polieren begonnen werden. Ich benutze dafür
eine in einem Halter fest eingespannte handelsübliche elektrische
Hand-Bohrmaschine, eine Schwabbelscheibe (mehrere Lagen Stoff auf einer
Welle zu einer "Scheibe" zusammengebündelt), und einem Polierwachs.
Schnellste Drehzahl einstellen und Drehrichtung so wählen, dass sich der Dreck
(Flusen) nicht im Gesicht sammelt ;-)
Das Polierwachs ist auf die laufende Scheibe aufzutragen und muß des öfteren
erneuert werden.

-Wichtig:
Die zu polierenden Teile sind GUT fest zu halten, auch wenn sie sehr "schwer"
(warm) werden. Das Teil muß beim Polieren ständig bewegt werden! NIE lange
auf ein und der selben Stelle polieren, dann "verbrennt" die Oberfläche und man
kann wieder von vorne beginnen :-(
Wenn auf Kanten zu lange poliert wird, "schmelzen" diese meist
unwiederbringlich weg, also VORSICHT! Es empfiehlt sich die Flächen im
Kreuzgang zu polieren. Scharfe Kanten (z.B. Kühlrippen) sollte man immer der
Länge nach polieren, da ansonsten zu viel Scheibenmaterial verschwendet wird.
Rundungen und Wölbungen lassen sich im übrigen immer leichter polieren als
ebene Flächen. Wenn die Scheibe zu stark verunreinigt ist, bekommt man diese
schnell wieder sauber, indem man die rotierende Scheibe mit einer Drahtbürste
oder einem Sägeblatt abzieht (Vorsicht, da fliegen die Fetzen).

-Wenn alles schön glänzig ist:
... kann man das Ergebnis auch noch auf Chromglanz verfeinern. Dafür
verwendet man eine zweite Scheibe mit Hochglanzpolierwachs. Die
Vorgehensweise ist die gleiche wie beim normalen Polieren mit dem Unterschied,
dass das Hochglanzwachs ganz anders an dem Werkstück "klebt". Dadurch wird
das Material noch heißer. Zwischenzeitliches abkühlen unter laufendem kaltem
Wasser erleichtert den geschundenen Händen das Festhalten. Leider kommt es
immer wieder mal vor, dass ein Teil, zum Schaden der Oberfläche, von der Bürste
in die nächste Ecke katapultiert wird :-(
Darum: Immer gut festhalten!!!



-Pflege
Mit Silikonsprühwachs lassen sich aufpolierte Alu-Teile auch gegen schlechte
Witterungsbedingungen schützen. Von Zeit zu Zeit sollten die Teile mit einem
feinen Poliermittel und einem Microfasertuch nachpoliert werden.