Selber "bunt gemacht":



Alles immer zum Lackierer bringen war mir auf die Dauer zu teuer. Also habe ich
mich eingehender mit der Materie "Buntmachen" beschäftigt und hier eine kleine
Hilfe für Leute die sich auch selber versuchen wollen erstellt.
Vorab ist zu erwähnen, daß ich kein gelernter Lacker bin und diese Anleitung nur
auf meinen Erfahrungen basiert ;-)

Das Wichtigste für jede erfolgreiche Lackierung ist die entsprechende Vorarbeit.
Das heißt, Beulen und Kratzer sind durch entsprechendes Spachteln und

anschließendes Schleifen möglichst vollständig zu beseitigen. Die lackierende
Oberfläche sollte möglichst eben und je nach Fläche immer feiner werdend
geschliffen werden. Das "Ende" ist erreicht, wenn mit 600er Naßschleifpapier
eine riefenfreie Oberfläche gezaubert wurde. Als Ausnahme sind natürlich
polierte Teile anzusehen, die nur mit Klarlack behandelt werden sollen.
Wenn man die Spachteln würde... na ja, ist ja wohl jedem klar, was ich damit
meine.
Nun müssen die Teile von Schleifresten, Staub, Fusseln, Ölrückständen...

gereinigt werden. Oft empfiehlt es sich auch die Teile mit Silikonentferner zu
säubern. Für eine fusselfreie Oberfläche gibt es bei fast jedem Farbenhändler
Staubtücher die mit einer Art Wachs behandelt sind. An denen bleiben fast alle
Kleinschmutzteilchen hängen. Die kosten nicht viel, sind aber sehr
wirkungsvoll!
Wenn gespachtelt worden ist, sollte mit Grundierung vorgearbeitet werden.

Für unsere Kunststoffteile gibt es im Fachhandel Haftvermittler, der der
Farbe den richten Halt gibt. Und für die etwas flexibleren Teile wie die
originalen Schutzbleche empfiehlt es sich so genannten Weichmacher dem Lack
beizumischen. Dadurch bleibt er flexibler und neigt nicht so schnell zum
Abplatzen.
Ganz wichtig sind auch die Entscheidungen:
- Sprühdose oder richtige Spritzpistole (auch abhängig von den gegebenen
  Möglichkeiten)

- Zweikomponentenlack oder benzinunbeständiger Kunstharzlack
- Die Wahl des Farbtons
- Wo kann ich lackieren

Ich selber kann nur jedem, der die Möglichkeit dazu hat empfehlen, mit einem
Kompressor und einer entsprechenden Spritzpistole zu arbeiten.
Die Entscheidung zu einem 2K-Lack ist wegen der besseren Verarbeitbarkeit und
der höheren Qualität auch die bessere Wahl.
Nach dem "Anrühren" mit z.B. Härter, Verdünnung, Weichmacher... kann nun 
begonnen werden die entsprechende Grundierung (wenn nötig) und anschließend

den Lack aufzutragen. Dieser Arbeitsschritt erfordert eine gewisse Übung und
viel Feingefühl. Luftdruck und Farbmenge sind an den meisten Pistolen
einzustellen. Die Farbe sollte mit möglichst gleichmäßigen Bewegungen und im
richtigen Abstand aufgetragen werden. Lieber nicht zu viel, sonst kann es schnell
Nasen oder Schatten geben. Der Lack sollte nicht zu dünn angemischt werden,
da dies die Bildung von Nasen beschleunigt und auch die Deckkraft nachläßt.
Zu dick ist auch nicht gut, da die Düsen der Pistole zum Verstopfen neigen und
dies zu unschönen Tropfen auf der Oberfläche führen kann. Sollte eine
abschließende Lackierung mit Klarlack notwendig sein, z.B. bei Metalliclacken,
ist noch mehr Gefühl geboten, da ein gleichmäßiges Auftragen schwerer
abzuschätzen ist und es wieder schnell zu Nasenbildung kommen kann.
Es empfiehlt sich vorher an einem Probestück zu üben. Sollten dennoch Nasen
entstanden sein, kann man diese wieder "Ausbügeln" indem man die Stelle nass
mit 600er Papier beischleift. Anschließend können kleinere Stellen poliert werden,
oder der Rest des Teils muß wieder neu angeschliffen werden zum erneuten
Lacken. Beim Schleifen ist darauf zu achten, nicht durch den Klarlack zu
schleifen, da man dann auch durch diesen schnell wieder auf die Grundierung
kommen kann. Solange sich das Wasser beim Schleifen nur weiß färbt schleift
man noch auf der Klarlackschicht.
Nun sollte natürlich jedem klar sein, daß eine solche Lackierung ohne Absaugung

immer die Gefahr von Staubeinschlüssen birgt. Je staubfreier die Umgebung,
desto geringer die Gefahr von Einschlüssen.
Des Weiteren ist klar, daß die Lacke und Farben nicht frei von Lösemitteln sind.

Daher empfiehlt es sich einen entsprechenden Atemschutz zu benutzen.
An dieser Stelle noch mal der Hinweis: Ich bin kein gelernter Lackierer.

Alle Angaben sind reine von mir gesammelte Erfahrungen. Und es wird auch
keine Garantie bei eventuellen Mängeln der Lackierung übernommen!
Sollte ich etwas vergessen oder falsch beschrieben haben, bin ich für

Verbesserungsvorschläge dankbar.
In diesem Sinne viel Glück und Erfolg für Nachmacher ;-)